Mittlerweile bin ich schon seit einigen Tagen wieder zurück. Aber soweit
hat es mich über Neujahr in den Norden verschlagen, einer Strecke, die mit dem
Auto sogar 1738 km lang wäre! Das ist etwa Flensburg <> Oberstdorf und
wieder zurück… also zweimal durch Deutschland und ich bin so gesehen nicht
einmal durch Norwegen gekommen. Das
Land ist echt einfach nur laaaaaaaaaaaang :D
Ziel meiner Reise: Narvik in der Fylke Nordland
Einwohnerzahl: 14.035 in der Stadt und etwa 18.473 in der Kommune
Narvik
Mit dieser Einwohnerzahl hat es Narvik (die Stadt) sogar geschafft,
nur geringfügig größer zu sein, als der Stadtteil, aus dem ich komme ;) Und man
stelle sich vor, mit dieser Anzahl liegt Narvik auf Platz 32 der größten Städte
in Norwegen. In Deutschland hat Mannheim (Platz 20) mit etwa 313.174 Einwohnern
doch nur einen klitzekleinen Vorsprung, oder was denkt ihr!?
Den Verglich mit Halle an der Saale anzuführen (auf Platz 32) wäre
treffender!
Kurz nach Weihnachten ging für mich die spannende Reise los! Mein
„nördlichstes“ Erlebnis bisher war eine Jugendfreizeit im Jahr 2009 mit dem
CVJM nach Südnorwegen, wenn man davon absieht, dass ich ja jetzt noch etwas
nördlicher wohne. Aber das ich echt einmal nördlich des Polarkreises sein
würde!?
Meine Vorstellungen von Narvik waren doch eher schlicht: Dunkel und
Schnee :D
Im Internet habe ich dann noch herausgefunden, dass es in
Narvik vom 5.Dezember 2012 bis zum 5.Januar 2013 keinen Sonnenaufgang gibt.
Tja, und wie ist es dann, wenn es keinen Sonnenaufgang gibt? Genau, - dunkel -
also für mich jedenfalls! An Dämmerungslicht habe ich nämlich nicht gedacht…
Somit wurde es zwischen 9 und 10 Uhr langsam hell und zwischen 14 und 15 Uhr
schon wieder dunkel. Es war schon echt ein bisschen komisch, wenn ich gegen 11
Uhr aufgestanden bin und es um 14 Uhr anfing zu dämmern und ich mich gegen 16
Uhr schon wieder nach Schlafen fühlte :D Aber ich hab mich schnell daran gewöhnt und fand es eher
total spannend, so lange Zeit im Dunklen zu verbringen. Richtig cool war es
auch, als ich mit zu Hause via Skype in Verbindung stand und es dort noch hell war,
während ich im Dunklen saß…
Narvik: 09.00 Uhr |
Narvik: 12.00 Uhr |
Narvik: 15.00 Uhr |
In Narvik selbst
habe ich Lydie besucht, die ich auf meinem Seminar in Bergen kennen gelernt
hatte. Dort angekommen habe ich auch alle Freiwilligen getroffen, die zusammen mit
ihr im „blauen Haus“ wohnen. Naja, alle waren es nicht, aber immerhin ganze 6
von 8 ;) Alle arbeiten an verschiedenen Stellen in der Stadt, mit dabei sind
z.B.: Schule, Universität, Bibliothek, Museum, Jugendklubs…
Es war schon
eine bunte Mischung, die ich dort kennen gelernt habe. Und so konnte ich supertollens, internationales
Neujahrsfest mit Leuten aus Russland, der Ukraine, Armenien, Serbien, Polen,
Frankreich und Norwegen feiern.
Unterwegs in ... |
Frohes Neues! Happy New Year! Godt nytt år! |
In der Zeit, die
ich dort im Norden verbracht habe, habe ich auch das erste Mal echten
Wintersport ausprobiert! Statt dem altbekannten Schlitten hieß es nun Skier unterschnallen.
Als erstes habe ich mich im Cross Country Skiing probiert, oder wie man hier in
Norwegen auch so schön sagt: Langrenn!
Am Hang des Berges gibt es für Sportbegeisterte extra Rundstrecken, mit
verschieden Längen. Gestartet bin ich bei 1,2 km und ich muss sagen, die erste
Runde war echt die schwerste. Ein Gefühl für die Skier zu bekommen, die Balance
zu halten und zu lernen, wie man vernünftig fällt, damit man nicht die
schlimmsten Verrenkungen machen muss, um mit den Skiern wieder auf die Beine zu
kommen. Die zweite Runde ging schon viel besser und so haben wir uns auch in
der Länge der Strecken immer mehr gesteigert. Zum Schluss haben wir sogar die 5
km Strecke gewagt, mussten aber vor Ende wieder umkehren, da sie zu sehr
vereist war… Wieder im Haus angekommen konnte ich durchgeschwitzt, mit schmerzenden
Knien, ausgepowert und glücklich auf eine Strecke von über 8 km zurückblicken. Da
war ich doch schon stolz auf mich, dass geschafft zu habe, ohne jegliches
Training! Und auch die Kommentare dazu haben mich echt gefreut. Meine Chefin schrieb zum Beispiel: „Kjempeflott.
Du blir ekspert til vi skal på
fjellet med speideren.“
Nach
Neujahr ging es dann weiter mit dem Snowboard. Und ich kann nur sagen: I love it
<3
Mit
dem Lift ging es den Berg hinauf, zu Fuß weiter zur Kinderstrecke und auch dort
noch einmal mit dem Lift hinauf. Nach den ersten Anweisungen von Lydie „When
you stand up, you have to take your toes to you, so you stop” gingen die ersten
Versuche auch direkt los. Naja, wie das Ganze aussah könnt ihr euch bestimmt
vorstellen. Aufstehen, rutschen, sitzen, aufstehen, rutschen sitzen. … so ging
es Bergab, wobei von Aufstehen nicht richtig die Rede sein kann, da es eher nur
bis in die Hocke ging, bevor ich schon wieder auf dem Boden saß :D Unten
angekommen hatte ich kaum Kraft mich hochzudrücken, aber von Aufgeben war nicht
die Rede und so ging es wieder mit dem Kinderlift hinauf. Die zweite Abfahrt war
schon viel einfacher. Irgendwie muss ich bei der ersten Abfahrt doch ein Gefühl
fürs Stehen bekommen haben, da es auf einmal klappte :) Nach ein paar weiteren
Versuchen hab ich sogar meine erste Abfahrt ohne Sturz hinbekommen. Natürlich
sah es nicht professionell aus und war durch sehr viel Bremsen gekennzeichnet,
aber es war ein sehr motivierender Anfang. Und als wir zwei Tage später nochmal
auf der Piste waren lief alles wie am Schnürchen! Naja, das ein oder andere Mal
saß ich doch im Schnee, aber im Großen und Ganzen lief alles super! Diesmal sind wir dann auch mehr oder weniger direkt die große Piste hinuntergefahren,
und uns der Herausforderung gestellt, von den ganzen kleinen Kindern auf Skiern
und Snowboards überholt zu werden :D Das ist echt beeindruckend, wie jung die
sind und was die alles schon können. Also ich hab da echt blöd aus der Wäsche
geguckt, als sich die vielleicht 10 Jährigen mitten in voller Fahrt einfach
umgedreht haben und dann ein Stück rückwärts die Piste hinabgesaust sind… o.O
(Tja,
ich glaube irgendwo haben die amüsanten Norwegenvideos doch recht, wenn sie
sagen, dass die Kinder das Skifahren vorm Laufen erlernen: www.youtube.com/watch?v=ebqdwQzmSHM )
Umso
größer der Ärger, als wir unten ankamen und feststellen mussten, dass der Lift
ausgefallen war und nach 30-45 Minuten Warten in der Kälte dann irgendwann die Ansage
kam, dass der Lift leider auf einen Elektriker warten muss und an dem Tag
nicht mehr in Betrieb genommen werden kann… Welch schönes Abschlusssnowboarden!
Auf ins Vergnügen... |
hoch über den Dächern von Narvik :) |
Achja, die Nordlichter die es in Narvik ja geben soll habe ich leider nicht gesehen... Da war ich doch etwas traurig, dass ich das nicht Erleben durfte. Aber wie sagt man doch so schön: "Man kann eben nicht alles haben!" So bleibt eben was übrig für meinen nächsten Urlaub im Norden ;)
Am 4. Januar ging es für mich dann auch schon wieder zurück in den Süden, da mich am Wochenende ein Konfirmantleiren mit über 80 Konfirmanden erwartet hat. Und als dann auf dem Weg zurück „endlich“ die Sonne ins Flugzeug geschienen hat, habe ich mich doch gefreut. Während meiner Zeit im Dunklen hatte ich keine Probleme damit, dass die Sonne nicht da und fand es richtig spannend dies zu erleben, aber als die Sonne im Flugzeug auf mein Gesicht geschienen hat, habe ich doch gemerkt, dass sie mir etwas gefehlt hat ;)
Am 4. Januar ging es für mich dann auch schon wieder zurück in den Süden, da mich am Wochenende ein Konfirmantleiren mit über 80 Konfirmanden erwartet hat. Und als dann auf dem Weg zurück „endlich“ die Sonne ins Flugzeug geschienen hat, habe ich mich doch gefreut. Während meiner Zeit im Dunklen hatte ich keine Probleme damit, dass die Sonne nicht da und fand es richtig spannend dies zu erleben, aber als die Sonne im Flugzeug auf mein Gesicht geschienen hat, habe ich doch gemerkt, dass sie mir etwas gefehlt hat ;)
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